Leer ist nicht gleich leer – Studie zu Produktrückständen

Täglich landen nicht nur Verpackungen in den Gelben Tonnen und Säcken, mit ihnen auch diverse teuer erkaufte Produktreste – von Zahnpasta, über Cremes und Ketchup bis hin zu Reinigungsmitteln.

Diese Rückstände führen einerseits zu einem ineffizienten Verbrauch der Produkte, sie erhöhen auch das Transportgewicht der Verpackungsabfälle und erschweren die Recyclingprozesse, da sie das Material verunreinigen. Das Entfernen der Rückstände vor dem Recycling erfordert zusätzliche Reinigungsmaßnahmen, was wiederum zu erhöhten Kosten für Waschvorgänge und Abwasserentsorgung führt. Soweit ist das erstmal nichts Neues, genaue Daten und Zahlen gab es bisher dazu aber nicht.

Die Studie
Konstantin Schinkel, der den Studiengang “Sustainable Materials and Product Design” an der Hochschule München studierte, untersuchte in seiner Bachelorarbeit genau diese Mengen an Füllgutrückständen in mehreren hundert Verpackungen. Seine Analyse zeigt, dass die Situation bei PP- und PE-Flaschen sowie -Tuben besonders herausfordernd ist. In diesen Gebinden sammeln sich häufig Rückstände an ihren Verschlüssen. Insbesondere wurden PE-Tuben mit hochviskosen Füllprodukten als Verpackungsformat mit dem höchsten Verhältnis von Rückstandsmenge zu Füllproduktmenge identifiziert. Im Mittel bleibt ein erhöhter Anteil von etwa 10 % des Produktgewichts zurück. Im Gegensatz dazu sind die Rückstandsmengen z.B. bei Lebensmitteln mit geringer Viskosität, wie Wasser, deutlich geringer.

Die Relevanz
Studien können Relevanz schaffen und das Bewusstsein stärken. Analysen und Daten helfen uns dabei, das Entleerungsverhalten von Verpackungen zu verstehen und zu optimieren, z.B. durch innovative Lösungen des Verpackungsdesigns und deren Verschlussmechanismen oder die Modifikation der Oberflächen und Beschichtungen.

Eine gesteigerten Sensibilisierung der Verbraucher:innen könnte einen großen Impact haben: Produktrückstände bedeuten einen Verlust und erzeugen damit eine unnötige Überproduktion. Das Bewusstsein für eine vollständige Entleerung der Verpackungen sowie eine korrekte Entsorgung steigt. Gleichzeitig spielen Nachhaltigkeitsaspekte eine immer größere Rolle bei Kaufentscheidungen. Dies kann wiederum direkte Auswirkungen auf das Handeln von Unternehmen haben, der Einsatz nachhaltiger Verpackungsoptionen wird immer attraktiver.

Fakt ist, Verpackungsabfälle müssen reduziert und Recyclingprozesse optimiert werden. Wir freuen uns über jede Studie und Analyse, die dazu Daten liefert und so einen wichtigen Beitrag zu besseren Erkenntnissen leistet.

Wie können wir helfen, Ihr zukunftssicheres Verpackungsportfolio zu entwickeln?