Re:Duce – Kleine Veränderung mit großem Impact
Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Veränderungen, …
Viele Unternehmen fragen sich, wie sie nachhaltiger Verpacken können. Der erste Schritt ist meist, auf nachhaltigere oder zumindest recyclingfähige Materialien 1:1 umzustellen. Unserer Erfahrung nach entsteht aber weitaus mehr Impact, wenn man außerhalb der bestehenden Lösung denkt.
Angeregt durch einen Post von Jan Konietzko haben wir uns diese Woche mit den Ergebnissen der Arbeit von der Experten von der Universität Linköping auseinandergesetzt.
In ihrem Artikel zum “Handbook for Sustainable Engineering” wird ausgeführt, dass die Art und Weise, wie wir heute Produkte (und Verpackungen sind letztendlich auch nichts anderes als Produkte) entwickeln, sich an den Gesetzmäßigkeiten der Industrie orientieren. Sie basieren auf der Idee, dass der Konsument für ein Produkt (oder eine Verpackung) im Vorfeld bezahlt und anschließend verantwortlich ist für die Nutzung und Entsorgung. In der Produktentwicklung liegt der Fokus auf das Minimieren der Herstellungskosten. Zu wenig Aufmerksamkeit wird auf die Nutzungs- und End-Of-Life-Kosten gelegt. Die logische Konsequenz ist die Empfehlung, eine Life-Cylce-Perspektive einzunehmen.
Eine Gesamtkostenbetrachtung inklusive der Umweltkosten aufzumachen, ist als Empfehlung allerdings alles andere als neu.
Erwähnenswert ist aber, was die Studie über den Impact der einzelnen Phasen und inwieweit diese sich auf die jeweiligen weiteren Phasen auswirken, zu berichten hat:
Hier wird festgehalten, dass die Design-Phase den größten Einfluss auf den environmentalimpact eines Produktes hat. Wir sprechen über 80%!
Und wenn man die Grafik und die dahinter Fakten näher betrachtet, dann sprechen wir vor allem über die ganz frühe Designphase.
Sprich: Nicht nur über Research und Konzeptentwicklung, sondern vor allem auch über die Briefing-Phase.
Hier sollte man unserer Meinung nach ansetzten:
Denn im Briefing werden im Vorfeld oft finale Produktspezifikationen festgelegt. Unserer Meinung nach ist dies ein nicht zu unterschätzender Innovations- und Sustainability-Killer. Denn die Zielvorgaben setzen fast immer einen festen Rahmen, in dem Innovation stattfinden muss. Doch was ist, wenn der Rahmen zu eng ist? Was ist, wenn z.B. dieser Rahmen durch ein Businessmodel gesetzt wird, das sich – unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten – als nicht zukunftsfähig erweist? Oder eine Stückkosten-Zielvorgabe auf der Annahme beruht, dass Nachhaltigkeit nur ein Add-on statt Dreh- und Angelpunkt eines Produktnutzens sein kann?
Erhellender Impuls von Jan Konietzko und Ankita Das von Circular X. Gerne trommeln wir für euer Projekt, ein Tool zu entwickeln, um in der frühen Designphase bessere Entscheidungen zu treffen.
An alle packagingengineers und packagingdesigner: Wie seht ihr das?